Forschungsannahmen
Die Studie macht folgende Annahmen in den verschiedenen Kategorien:
Ontologische Annahmen:
- Die Studie geht davon aus, dass es eine ontologische Verbindung zwischen Freiheit, Persönlichkeit und Gerechtigkeit gibt, die in der Gesellschaftsbildung eine entscheidende Rolle spielt.
- Es wird angenommen, dass die "ontologische Wende" zum transzendentalen Pragmatismus von Hoppe eine sinnvolle Methode ist, um die Natur der Freiheit in der Gesellschaft zu erforschen und zu verstehen.
Epistemologische Annahmen:
- Die Studie geht davon aus, dass das Apriori des Geistes und die Verknüpfung mit konkreten Sprechakten eine epistemologische Grundlage bieten, um die Verbindung zwischen Wissen und Sein in Bezug auf die Freiheit zu erfassen.
- Es wird angenommen, dass die Erforschung von Geschichten und Narrativen eine Methode ist, um Wissen über gesellschaftliche Dynamiken und Governance zu erlangen.
Axiologische Annahmen:
- Die Studie nimmt an, dass humanistische Ethik ein wertvoller Rahmen für die Förderung selbstgesteuerter Governance ist und dass sie als Grundlage für eine positive Definition von Gesellschaft und Frieden dienen kann.
- Es wird angenommen, dass ethische Entscheidungen und Werte in der Gesellschaftsbildung eine wichtige Rolle spielen und dass diese nicht immer logisch gelöst werden können, sondern persönliche ethische Entscheidungen erfordern.
Methodologische Annahmen:
- Die Studie nimmt an, dass eine partizipative Untersuchungsmethode innerhalb der Aktionsforschung geeignet ist, um Daten über gesellschaftsbildende Dynamiken zu sammeln.
- Es wird angenommen, dass historische und autobiografische Texte geeignete Datenquellen sind, um die gesellschaftspolitische Entwicklung zu analysieren.
Rhetorische Annahmen:
- Die Studie nimmt an, dass die Verwendung von Narrativen und Geschichten als rhetorisches Mittel einen Einfluss auf die Gestaltung gesellschaftlicher Interaktionen und Governance hat.
- Es wird angenommen, dass die Präsentation und Kommunikation der Forschungsergebnisse in Form von narrativen Berichten und Erzählungen wirksam ist, um die Schlüsselkonzepte zu vermitteln.
Diese Annahmen bilden das theoretische Gerüst, auf dem die Forschung basiert, und beeinflussen die Forschungsfragen, die Methoden und die Ergebnisse der Studie. Sie ermöglichen es, die verschiedenen Aspekte der Gesellschaftsbildung im Kontext des liberalen Anarchismus zu untersuchen und zu verstehen.
Theoretischer Annahmen und philosophischer Ideen
Zusammengefasst beruht diese Forschungsarbeit auf einem breiten Spektrum theoretischer Annahmen und philosophischer Ideen, die miteinander verknüpft werden, um ein umfassendes Verständnis der Gesellschaftsbildung im Kontext des liberalen Anarchismus zu entwickeln. Diese theoretischen Grundlagen bilden das Gerüst, auf dem die empirische Forschung und Analyse in der Studie aufbauen.
Apriori der Freiheit: Eine zentrale Annahme ist die Existenz eines "Apriori der Freiheit", das als grundlegendes Prinzip betrachtet wird. Dies bedeutet, dass Freiheit nicht als moralischer Wert, sondern als ontologisches und metaphysisches Prinzip angesehen wird, das allen sozialen Interaktionen und Entscheidungsprozessen zugrunde liegt. Diese Annahme wird als Ausgangspunkt für die gesamte Studie verwendet.
Transzendentaler Pragmatismus von Hoppe: Die Arbeit greift auf die philosophischen Ideen von Hans-Hermann Hoppe zurück, insbesondere auf seinen transzendentalen Pragmatismus. Dieser Ansatz verknüpft das Apriori des Geistes mit der konkreten Anwendung von Sprechakten und bietet eine Methode, um die Verbindung zwischen Epistemologie und Ontologie herzustellen. Dies ist entscheidend für das Verständnis der Gesellschaftsbildungsprozesse.
Narrative Theorie und Erzähltheorie: Die Forschung nutzt Konzepte aus der Narratologie und Erzähltheorie, insbesondere das "Story Mind"-Konzept von Phillips und Huntley. Diese Theorien ermöglichen es, die Rolle von Geschichten und Narrativen in der Gesellschaftsbildung zu verstehen und betonen die Bedeutung narrativer Spielregeln in sozialen Interaktionen und Governance.
Franklsche Existenzpsychologie: Die Arbeit bezieht sich auf Viktor E. Frankls Existenzpsychologie, insbesondere auf seine Ideen zur existenziellen Leistung und zur Überwindung von ethischen Dilemmata. Diese Theorie wird verwendet, um den "performativen Widerspruch" in zwischenmenschlichen Begegnungen zu analysieren und ethische Lösungen zu erforschen.
Österreichischer Apriorismus: Die Studie stützt sich auf den österreichischen Apriorismus, eine Denkschule innerhalb der österreichischen Schule der Wirtschaftswissenschaften. Dieser Ansatz betont die Bedeutung von a priori Grundsätzen und universellen Prinzipien in der Sozialwissenschaft und Ethik.